Indisches Springkraut im Nassauer Land
30. Juli 2018
Wenn man zurzeit einen Spaziergang im Nassauer Kaltbachtal unternimmt, stößt man am oberen Lauf automatisch auf einen Teppich halbständiger Pflanzen mit violett leuchtenden Blüten: Das “ Indische-“ oder „Drüsige Springkraut“.
Das Springkraut aus der Familie der Balsaminengewächse stammt aus dem Himalaja und wurde 1839 über England in die botanischen Gärten nach Deutschland gebracht. Von dort wilderte es sich schnell aus. Mit seiner Wuchskraft wuchert es Flussläufe, Gräben und Waldränder zu und verdrängt zunehmend die einheimische Flora (aus: Wunderwelt der Kräuter).
Einerseits: Dieses Kraut ist inzwischen vielerorts zu einer echten Plage geworden. Wo im Vorjahr nur wenige Exemplare des widerspenstigen Gewächses wuchsen, sind mittlerweile ganze Wiesen und Auen mit den rosafarbenen Blüten zugewuchert. Selbst Brennnesseln mussten dem Springkraut weichen. Naturschützer und Gemeinden wissen oft nicht mehr, wie sie der starken Ausbreitung Einhalt gebieten sollen.
Andererseits: Teile des drüsigen Springkrautes sind absolut genießbar. Das Leckerste sind die Blüten und Samen. Im September, manchmal schon im August bis in den Oktober hinein, kann man die Samen ernten und einfach roh essen. Sie haben ein schönes Nussaroma und eignen sich für alle Gerichte, bei denen man Nüsse verwendet, zum Beispiel in Pestos, Bratlingen, über den Salat gestreut oder in Aufläufen. Die Samen können auch ohne Öl kurz in einer Pfanne angeröstet werden und bekommen so ein kräftigeres, herbes Aroma. Quelle: https://www.smarticular.net/himalaya-springkraut-essbar-einfache-rezepte/
Wie dem auch sei. Die Bekämpfung erscheint vielerorts als angesagt. Da sich ein Herbizideinsatz von selbst verbietet muss man zu einer mechanischen Maßnahme greifen um bereits die Bildung bzw. Reifung von Samen zu verhindern. Das wäre bei dieser einjährigen Pflanze bereits durch eine Mahd vor der Blüte erreicht.
Kalle Benard, Nassau