Pohler Erklärung zum Limes verabschiedet
12. März 2017
Der Schutz des Welterbes Obergermanisch-Raetischer Limes und seine touristische Vermarktung war Thema der jüngsten Limeskonferenz im Limeskastell Pohl. Ortsbürgermeister Thomas Steffen begrüßte die geladenen Gäste. Danach eröffneten Landrat Frank Puchtler (SPD) und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, Michael Mahlert, die Limes-Konferenz.
Der in Vertretung von Minister Dr. Volker Wissing erschienene Leiter für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsförderung im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Mainz, Dr. Ralf Teepe referierte zum Thema „Welterbe und Tourismus – Bedeutung und Zukunftschancen in Rheinland-Pfalz“. Interessant waren die Ausführungen von Dr. Peter Henrich, dem Leiter der Außenstelle Koblenz und Landeskoordinator der Direktion Landesarchäologie bei der Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Als Quintessenz präsentierte er wichtige Eckpunkte zu seinem Redethema: „Der Obergermanisch-Raetische Limes im Spannungsfeld zwischen Denkmalpflege, Forschung und Tourismus“. Von besonderem Interesse für das Limeskastell Pohl ist, dass im kommenden Jahr die römischen Fundstücke aus Marienfels, die beim Bau der Umgehungsstraße zu Tage traten, hier im Kastell für die Öffentlichkeit präsentiert werden sollen.
Die stellvertretende Geschäftsführerin vom Verein Deutsche Limesstraße e.V., Susanne Dambacher, war aus Aalen angereist und stellte den rührigen Verein mit seinen vielfältigen Aufgaben und seinem sehr guten Marketing vor. Jasmin Koch von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH referierte über themenorientiertes Zielgruppenmarketing für den Fremdenverkehr am Limes mit seinen Einrichtungen.
Die Referate mündeten schließlich in der Pohler Erklärung und einer von der Limes-Kooperation in Rheinland-Pfalz verfassten Vision 2020 mit folgendem Punkten:
Pohler Erklärung
Der Obergermanisch-Raetische Limes ist am 15. Juli 2005 durch das Welterbekomitee der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen worden. Damit hat sich Rheinland-Pfalz inklusive seiner Akteure und Einwohner dazu verpflichtet, den Limes als herausragendes Denkmal zu schützen.
Der Obergermanisch-Raetische Limes kann profilgebend und identitätsstiftend für das gesamte Land, seine Einwohner und Akteure wirken.
Förderung regionaler und strukturpolitischer Ziele.
Es ist somit ein gemeinsamer Prozess von Bodendenkmalpflege, Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus, Politik und Gesellschaft mit dem Ziel, den Limes auch für künftige Generationen nachhaltig zu schützen und zu erhalten.
Gute Grundlagen wurden bereits geschaffen: Beispielsweise trägt der Managementplan der Deutschen Limes Kommission dazu bei, Aktivitäten für den Schutz, die Erforschung und den Tourismus entlang des Limes zu intensivieren. Die rheinland-pfälzische Tourismusstrategie knüpft ebenfalls daran an.
Dies schließt eine nachhaltige Tourismusnutzung ein:
Kooperatives Vorgehen bei der Erarbeitung und Umsetzung
Entwicklung und Umsetzung von konkreten Projekten
Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept
Interkommunale Kooperation und Zusammenarbeit.
Visionen für 2020
Evaluierung und Weiterentwicklung der Tourismusstrategie für das Welterbe Limes aus dem Jahre 2009
Schaffung der organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen zur weiteren Entwicklung des Welterbes mit wissenschaftlicher Begleitung
Visualisierungskonzept für die touristische Nutzung und für die verschiedenen Akteure und Partner im Land
Vernetzung des Gesamtproduktes Limes mit anderen Angeboten in der Region sowie Verknüpfung der UNESCO-Welterbestätten „Oberes Mittelrheintal“ und „Obergermanisch-Raetischer Limes“
Vernetzung des Gesamtproduktes Limes mit überregionalen und internationalen Kooperationen und Akteuren
Initiierung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur Steigerung und Kommunikation, Vermarktung, des Erlebniswertes aber auch der Qualität und Serviceorientierung auf der gesamten touristischen Servicekette.
Das sind hohe Ziele und so bleibt die Hoffnung, dass diese auch letztlich in die Tat umgesetzt werden können. Dazu hat das Wirtschaftsministerium in Mainz ein Gespräch angeboten.