Der Wurm schmeckt dem Fisch nicht dem Angler
27. Januar 2011

Die evangelische Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald im Herzen der Stadt Nassau ist schon von außen ein Stück architektonischer Öffentlichkeitsarbeit. Drinnen übten sich jetzt ehrenamtliche Mitarbeiter aus Kirchengemeinden der Propstei Südnassau im Verfassen redaktioneller Texte.
Wie sollte eine Pressemeldung aufgebaut sein, damit sie das Interesse von Redakteuren und Lesern weckt? Welche Themen eignen sich für eine Berichterstattung in den Medien? Wie lässt sich ein Gemeindebrief lesenswert gestalten? Nur drei von vielen Fragen, die während einer Fortbildung der evangelischen Öffentlichkeitsarbeit Südnassau beantwortet wurden. Aus der ganzen Propstei waren dazu ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Kirchengemeinden in die evangelische Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald in Nassau gekommen.
Der Propstei-Sprecher und Öffentlichkeitsreferent des Dekanats Wiesbaden Dr. Roger Töpelmann sowie Redakteur Bernd-Christoph Matern (Singhofen), Referent für Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirche Rhein-Lahn, gaben den Teilnehmern Tipps und Anregungen zum Verfassen von Texten, damit die vielen interessanten Veranstaltungen und das Engagement der Kirchengemeinden auch über die Medien ein Echo und Beachtung finden.
Unter dem Motto „Der Wurm schmeckt dem Fisch, nicht dem Angler“ übten sich die aus Gemeinden zwischen Frankfurt und Lahnstein angereisten Gäste im Verfassen einfacher Meldungen, die möglichst viele Fakten enthalten sollen. „Versuchen Sie nie, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen“, sagte Journalist Bernd-Christoph Matern, „entscheidend ist, ob es sich bei der Nachricht um eine Neuigkeit handelt, dass die Informationen viele Menschen unterschiedlichen Alters oder Interessen anspricht und dass vielleicht auch andere Gemeinden davon profitieren.“
Außerdem sammelten die Teilnehmer gemeinsam Themen, die sich für Berichte in fremden wie eigenen Publikationen eignen; über Gemeindefeste etwa, Informationen über Baumaßnahmen, besondere Gottesdienste, aus den Kindergärten, Gemeindegruppen oder auch mal den Kirchenvorstandssitzungen, sofern sie nicht der Schweigepflicht unterliegen. „Wichtig ist immer, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“, erklärte Roger Töpelmann. „Auf diese Weise lassen sich Informationen und Themen besonders ansprechend darstellen.“
Zum Abschluss stellten die Teilnehmer sich gegenseitig ihre Gemeindebriefe vor, machten untereinander Verbesserungsvorschläge und tauschten Erfahrungen über Druckqualität, Gestaltung, Bildauswahl und Formate aus.
Die nächsten Seminare der evangelischen Öffentlichkeitsarbeit: Um die eigene Internetseite geht es am Samstag, 19. Februar, im Haus der Kirche in Bad Soden. Anmeldung bei Hans-A. Genthe, E-Mail hans.genthe@dekanat-kronberg.de, Telefon 06196/560112.
„Einladende Gemeinde sein“ heißt es am Samstag, 19. März von 9 bis 13 Uhr in Taunusstein-Bleidenstadt. In diesem Seminar gehen Bernd-Christoph Matern und Christian Weise mit den Teilnehmern auf Spurensuche und zeigen mit einfachen und kostengünstigen Mitteln auf, wie Kirche sich auf einen guten Weg zur einladenden Kirche machen kann. Anmeldungen bei Bernd-Christoph Matern, E-Mail presse@evkirche.de, Telefon 02604/950027.
Eine Anmeldung ist für alle Seminare notwendig; die Teilnahmegebühr beträgt jeweils 15 Euro.